Förderbedarf

Lese-Recht-Schreibschwäche und Legasthenie unterscheiden sich. Legasthenie gilt als Form der Lese-Recht-Schreibschwäche. Sie zeigt sich darin, dass die Aufmerksamkeit im Umgang mit Zeichen und Buchstaben bei sonst guter Aufmerksamkeit deutlich und unerklärlich nachlässt. Bei Legasthenie bedarf es zusätzlich zum Lesetraining ein Aufmerksamkeitstraining und ein Training der Sinneswahrnehmungen im Bereich von Optik, Akustik, Raumorientierung, Körperwahrnehmung.

Die Unterscheidung von Rechenschwäche und Dyskalkulie führt zu verschiedenen Förderansätzen. Bei Rechenschwäche wird an individuellen Fehlern mit Material zum Anschauen und Anfassen gearbeitet. Bei Dyskalkulie bedarf es zusätzlich ein Aufmerksamkeitstraining im Umgang mit Zeichen und Zahlen. Zudem sind die Sinneswahrnehmungen in den Bereichen Optik, Raumorientierung und Körperwahrnehmung zu trainieren.

Probleme mit Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis behindern erfolgreiches Lernen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und brauchen genaues Hinterfragen. Ein Lernstrategietraining ist jedoch in jedem Fall hilfreich, Inhalte gezielt zu erlernen, sie sich zu merken und anzuwenden. Es führt zur Verbesserung von Zeitmanagement und Organisation des Arbeitsplatzes. Zudem sind Motivation und Durchhaltevermögen mit Lernstrategien positiv beeinflussbar.

Lernschwächen und erfolgloses Üben führen häufig zu einer schwierigen Situation mit Gefühlen von Selbstwertverlust. Das verursacht Verhaltensänderungen, die weitere Probleme schaffen wie Niedergeschlagenheit, Angeberei, Wutausbrüche, Vermeidung von Anstrengung, Unwahrheiten, körperliches Unbehagen, Schulunlust und soziale Isolation. Mit einem Abbau von Lernproblemen, deren Neubewertung im Sinne von Akzeptanz und einem verändertem Umgang damit, lassen negative Gefühle bald nach und Betroffene entdecken sich in ihrem Selbstwert neu.